Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie

02. April 2019

PD Dr. med. Guido Woeste, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, erhält Qualitätssiegel der Deutschen Herniengesellschaft.

Eine Mindestmenge an  Hernienoperationen pro Jahr und die Teilnahme an der Qualitätssicherungsstudie der Deutschen Herniengesellschaft – das sind die Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um das Siegel der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) für Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie zu bekommen. Dieses überreicht die DHG kürzlich PD Dr. med. Guido Woeste, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, und seinem Team. Die Ärzte operieren täglich Leisten-, Narben- und Nabelbrüche. Der Oberbegriff für diese Brüche lautet Hernie und bezeichnet den Austritt von Eingeweiden aus dem Bauchraum durch eine schon bestehende oder neu entstandene Lücke der Bauchwand. PD Dr. Woeste ist Experte im Bereich der Hernienchirurgie und operiert auch große Narbenbrüche.  „Bei dieser sogenannten Komponentenseparation werden die Bauchmuskeln gelöst, um die auseinanderweichende Mittellinie wieder verschließen zu können, und um so die Bauchdecke wieder rekonstruieren zu können “, erklärt Dr. Woeste, der auch im erweiterten Vorstand der Deutschen Herniengesellschaft ist, und als nächstes die Zertifizierung als Kompetenzzentrum in der Hernienchirurgie anstrebt. Um die Bauchdecke wieder zu stabilisieren, wird den Patienten bei Narbenbrüchen – und bei allen anderen Brucharten, die eine bestimmte Größe überschreiten – ein Netz eingesetzt, das das Gewebe verstärkt. „Dies sind moderne, leichte, großporige und weiche Kunststoffnetze, die gut einwachsen und hinter der Muskulatur platziert werden. Diese Lage hat sich bewährt, denn es gibt so weniger Wundinfekte und eine geringere Rezidivrate.“ Hernienoperationen sind der häufigste Operationsgrund in der Allgemeinchirurgie. Je nach Lage und Größe werden sie im Elisabethenstift auch minimal-invasiv operiert.

„Bei etwa 20 Prozent der Patienten, die eine Bauch-OP hatten, kommt es zu einem Narbenbruch. Dieser kann auch noch Jahre später auftreten.“ Um diese Brüche zu vermeiden, wird im Elisabethenstift bei jeder Bauchoperation eine bestimmte Nahttechnik angewandt und spezielles Nahtmaterial verwendet. „Wir halten den Abstand der Stiche sehr gering. Die Verwendung eines elastischen, haltbaren Nahtmaterials soll bei Bewegung der Bauchdecke ein Einreißen des Gewebes verhindern.“

Die Risikofaktoren für einen Narbenbruch sind Übergewicht, Diabetes, Tumorerkrankungen, wiederholte Bauoperationen und COPD oder Asthma. Die Symptome sind eine Schwellung im Bereich der Narbe, die beim Husten zunimmt, Schmerzen im Narbenbereich und auch Rückenschmerzen.