Zertifikatverleihung zur Fast-Track-Implementierung in der Kolorektalen Chirurgie

25. März 2024

Als 12. Klinik deutschlandweit haben wir das Programm zur Implementierung von Fast-Track erfolgreich abgeschlossen und sind nun Fast-Track-Zentrum für Kolorektale Chirurgie.

Am 20. März 2024 bekam das AGAPLESION ELISABETHENSTIFT das Zertifikat „Implementierung des Fast-Track Programms periTRACK – GO FAST-TRACK bei elektiven kolorektalen Resektionen“ von der GOPOM GmbH (Gesellschaft für Optimiertes PeriOperatives Management) verliehen und ist somit als Fast-Track-Zentrum für Kolorektale Chirurgie rund um die Chefärzte Dr. med. Marc Winetzhammer (Anästhesie, OP und Schmerztherapie) und Prof. Dr. med. Guido Woeste (Allgemein- und Viszeralchirurgie) und sowie Fast-Track-Assistentin Charlotte Naujoks zertifiziert.

„Vor 13 Monaten haben Sie begonnen, das GO POM Fast-Track Programm im klinischen Alltag anzuwenden. Mittlerweile haben Sie im ELISABETHENSTIFT 80 Prozent der empfohlenen Maßnahmen umgesetzt und innerhalb eines Jahres die traditionelle Behandlung erfolgreich in eine evidenzbasierte Fast-Track Therapie verwandelt. Sie sind die 12. Klinik in Deutschland und die erste bei AGAPLESION, die das Programm erfolgreich abgeschlossen hat.“, so Prof. Dr. Wolfgang Schwenk, Geschäftsführender Gesellschafter der GOPOM GmbH.

„Diese Pilotenrolle haben wir gerne übernommen, uns mit Fast-Track auf den Weg gemacht und sind ins kalte Wasser gesprungen. Es war ein hartes Stück Arbeit und keinesfalls ein Selbstläufer. Jetzt sind wir begeistert, die Zahlen schwarz auf weiß vorliegen zu haben und stolz darauf, eine Verweildauerverkürzung um 25 Prozent hinbekommen zu haben“, so Michael Nowotny, Geschäftsführer der AGAPLESION ELISABETHENSTIFT gGmbH.

Die Daten zeigen, dass es innerhalb eines Jahres möglich ist, Resultate zu sehen. Das ist nicht mit diesen Raten in jedem Fachbereich möglich. Dort, wo es möglich ist, ist es aufgrund der zunehmenden Patientenanzahl aber gleichbleibenden Personalzahlen ein wichtiges Instrument, um in einem Fast-Track-Zentrum mit ganz klaren Strukturen eine bessere Behandlungsqualität bei schnellerer Erholung erreichen zu können. Bei Fast-Track geht darum, dass der Körper nicht aus dem Gleichgewicht gerät und das Einstellen eines Krankheitsgefühls vermieden wird, indem der Flüssigkeitshaushalt ausgewogen ist, nicht lange gefastet wird, durch die schnelle Mobilisation und durch intensive Betreuung durch Fachkräfte.

„Wir können Innovation“, sagte Prof. Woeste und betonte: „Die tragenden Säulen für die Projektentwicklung sind die Pflege, die Ärzt:innen und ganz besonders die Fast-Track-Assistenz.“ Er bedankte sich bei seinem gesamten Team: „Nur durch und mit Ihnen war das möglich“.

Selbst die Patient:innen sind überzeugt: Das Nutzen des Konzepts führt zu einem insgesamt besseren Ergebnis und bringt gesundheitliche Vorteile. Ein Patient war bei der Zertifikat-Übergabe dabei und erzählte: „Ich hatte eine Darmresektion, da bei mir die Diagnose Dickdarmkrebs vorlag. Nun ist nach aktuellem Stand kein Krebs mehr vorhanden und ich kann sechs Tage nach der OP entlassen werden und fühle mich gut. Als Fast-Track Assistentin Frau Naujoks mir im Vorfeld der Behandlung erklärt hat, was Fast-Track ist und was ich z.B. in Sachen Ernährung und Bewegung auch nach der Operation beachten muss, war ich sehr überrascht. Ich hatte vorher noch nichts davon gehört, aber das Konzept hat mich motiviert. Im Patientenzimmer stand an einer Tafel an der Wand gut verständlich dargestellt, was ich an Tag 1, Tag 2, Tag 3 usw. nach der OP beachten muss. Ein Patiententagebuch hat mir ebenfalls sehr geholfen, die genauen Anweisungen zu befolgen, schnell wieder mobil zu werden, mich entsprechend zu ernähren und zu bewegen. Meine kleinen täglichen Erfolge habe ich darin eingetragen. Ich bekam einen Schrittzähler, den ich immer meinen kleinen Helfer genannt habe, und war ab Tag 1 nach der OP auf den Beinen und dann fleißig im Krankenhausflur unterwegs sowie im Rahmen einer Schnitzeljagd auch draußen. Diese wurde ebenfalls extra konzipiert, damit Patient:innen einen Anreiz haben, sich zu bewegen. Bestimmte Orte im Haus müssen abgegangen werden, kleine Rätsel gelöst werden. So kann man es schaffen, am Tag 1 nach der OP vier Stunden außerhalb des Bettes zu verbringen, am Tag 2 sechs Stunden und am Tag 3 acht Stunden und so weiter. Zum Personal kann ich nur sagen: dreimal super! Ich habe hier direkte Zuwendung bekommen, mich verstanden und gut aufgehoben gefühlt. Ich kannte das von weit zurückliegenden Behandlungen nicht, dass man so schnell mobilisiert wird und sich entsprechend auch schnell besser fühlt. Ich würde jedem raten, hierher zu kommen.“ 

Wir freuen uns darauf, das komplexe Behandlungskonzept, das auf wissenschaftlicher Expertise und Forschung basiert, am Haus interdisziplinär weiter auszubauen.

Danke an unsere Fast-Track-Assistenz Charlotte Naujoks, an unsere Pflegefachkräfte, die Ärzt:innen und insgesamt an das ganze interdisziplinäre Team sowie die GOPOM-Projektbegleitung rund um Prof. Dr. med. Wolfgang Schwenk und an Johnson & Johnson!