23. März 2016
365 Tage, 114 Gäste und über 500 Angehörige – das ist die Bilanz, die das Darmstädter ELISABETHEN-HOSPIZ für das Jahr 2015 zieht.
Vor rund fünf Jahren wurde das erste stationäre Hospiz in Darmstadt eröffnet und hat mit seinen 12 Zimmern für Gäste, wie die Menschen, die diese für eine Zeit bewohnen, hier genannt werden, seither eine kontinuierliche Auslastung zwischen 80 und 100 Prozent. Manche Gäste bleiben über mehrere Monate, manche gerade einmal einen Tag.
Für Geschäftsführerin Birgit Steindecker ist die hohe Auslastung ein deutliches Signal für den Bedarf, der an der Hospizarbeit besteht: „Menschen in der letzten Lebensphase und ihre Angehörigen sind dankbar für den hohen Grad an pflegerischer Versorgung, der hier geleistet wird. So können unsere Gäste ihre verbleibenden Tage ohne Schmerzen verbringen, und die Angehörigen werden deutlich entlastet.“ Das Darmstädter Hospiz geht bei der Versorgung aber auch über die rein pflegerischen Aspekte hinaus: Musiktherapie, ein eigener Hospiz-Hund mit spezieller Ausbildung oder das Erfüllen ganz persönlicher letzter Wünsche gehören ebenfalls mit zum Leistungsspektrum. Auch die Angehörigen brauchen oft Fürsorge – manchmal noch lange Zeit nachdem die Liebsten verstorben sind. Um auch diesen Bedürfnissen gerecht werden zu können, gibt es unter anderem speziell geschulte Kindertrauerbegleiter.
Viele Ehrenamtliche greifen dem professionellen Team außerdem unter die Arme.
Steindecker sieht in der Auslastung zudem eine gesteigerte Akzeptanz der Hospiz- Thematik: „Die Vorstellung, dass ein Hospiz ein Ort ausschließlich für alte Menschen ist; dass es dort düster, leise und beklemmend zugeht, hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Der Großteil der Bevölkerung gerade hier in Darmstadt und Umgebung nimmt unser Hospiz heute als einen Ort wahr, der einer sehr große Alterspanne, von 20 bis 100 Jahren, dient und der ein selbstbestimmtes Abschiednehmen in einer freundlichen Atmosphäre ermöglicht.“ Diese Änderung in der gesellschaftlichen Wahrnehmung konnte nicht zuletzt gelingen, weil man sich seitens des ELISABETHEN- HOSPIZ von Anfang an um Aufklärung bemüht hat, vor allem aber auch weil Angehörige und Gäste ihre Erfahrungen mit dem Hospiz häufig sehr positiv weitergeben.
Mit Rückblick auf das vergangene Jahr ist die Zahl 114 für Hospiz-Leitung Barbara Schulz eine schöne Zahl: „Für uns bedeutet es, dass wir 114 Menschen helfen konnten, die ihnen verbleibende Zeit noch so gut wie möglich auszukosten.“ Am Ende ihrer Arbeit stehe zwar grundsätzlich das Sterben ihrer Gäste, aber sie kann dies in den seltensten Fällen als frustrierend empfinden: „Wenn man sieht, dass jemand am Ende seines Lebens glücklich und zufrieden war, umgeben von geliebten Menschen und nicht leiden musste – einen besseren Tod kann man sich doch nicht wünschen.“
Das ELISABETHEN-HOSPIZ feiert im September dieses Jahres sein fünfjähriges Bestehen. Team und Geschäftsleitung fühlen sich angesichts der hohen Nachfrage bestärkt, ihre gute Arbeit fortzuführen. Dafür sind sie jedoch, neben aller produktiven Arbeitskraft, maßgeblich auf Spenden angewiesen. Rund 140 000 Euro der Kosten für den Hospizaufenthalt der Gäste muss das Hospiz jedes Jahr selbst erwirtschaften.
Wer dem ELISABETHEN-HOSPIZ helfen möchte, kann spenden unter:
ELISABETHEN-HOSPIZ gGmbH
Sparkasse Darmstadt
IBAN: DE51 5085 0150 0002 0284 68 SWIFT-BIC: HELADEF1DAS
Pressekontakt:
AGAPLESION ELISABETHENSTIFT
Unternehmenskommunikation
Landgraf-Georg-Str. 100
64287 Darmstadt
Corinna Kern
T (06151) 403 – 5005
F (06151) 403 – 5009
presse@eke-da.de