29. November 2023
In den Herzwochen im November 2023 will die Deutsche Herzstiftung darüber informieren, wie Vorbeugung, frühzeitiges Erkennen und die konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko eines plötzlichen Herztods auf ein Minimum zu reduzieren. Das diesjährige Motto lautet: „Herzkrank? Schütze dich vor dem Herzstillstand!“
Auch das Elisabethenstift hat sich daran beteiligt: Unser Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie und Intensivmedizin am Agaplesion Elisabethenstift Prof. Dr. med. Heidt hielt gestern Abend im Stiftssaal einen Vortrag dazu.
Vorher und nachher wurden die Gäste mit Informationsmaterial aus dem E-Stift und am Informationsstand der Herzgesellschaft versorgt. Alexander Konrad, Leiter des Informationsdienstes der Herzstiftung, war bei uns vor Ort und erklärte: „Es ist nie zu früh, um sich um seine Herzgesundheit zu kümmern – auch oder gerade präventiv. Das sollte schon in der Kita und Schule anfangen, und natürlich auch zu Hause, – mit gesunden Pausensnacks und mit Essen, das voller Nährstoffe steckt und in dem gesunde Fette enthalten sind.“ Dafür gibt es zahlreiche Broschüren, die Orientierung geben, Ideen liefern, was jeder Einzelne täglich für seine Herzgesundheit tun kann und die einfach über die Webseite heruntergeladen oder bestellt werden können. Ein weiteres Anliegen sei es, so Konrad weiter, ein Verständnis in der Bevölkerung zu schaffen, dass Notfälle auftreten können, auch unverhofft und dass es dann wichtig sei, sofort den Notruf abzusetzen und dann mit der Herz-Lungen-Wiederbelegung zu beginnen.
Prof. Heidt unterstrich dies in seinem Vortrag: Wer einen Herzinfarkt erleide, braucht sofort Hilfe – durch Absetzen des Notrufs und dann durch Wiederbelebungsmaßnahmen. Davon zurückhalten lassen womöglich etwas falsch zu machen, sollte man sich nicht. Kaputt machen könne man nichts. Tut man hingegen gar nichts, stirbt die Person innerhalb von Minuten.
In seinen Vortrag stieg Prof. Heidt mit zahlreichen Beispielen ein, die beides deutlich machten: Es gibt weder ein typisches Alter für Herzerkrankungen, Vorhofflimmern, Kammerflimmern oder den Herzinfarkt, noch zeichnen sich Herzkrankheiten durch Schlicht- oder Einfachheit aus. Im Gegenteil: Sie sind hochkomplex; ebenso wie die Diagnose- und daran anschließend die Behandlungsverfahren. Selbst Anzeichen bleiben mitunter aus und wenn sie auftreten, sollten sie ernst genommen werden und ein schnelles Handeln die Folge sein.
Als konkrete Tipps gab Prof. Heidt den Besucher:innen folgendes mit auf den Weg: Die regelmäßigen Checks beim Hausarzt unbedingt wahrnehmen. Dieser kennt den Patienten, die Vorgeschichte, die Risikofaktoren und kann am besten einschätzen, ob etwas auffällig ist und weiter untersucht werden muss. Wenn dem so ist, ist es dem Hausarzt möglich, für den Patienten einen Termin beim Kardiologen innerhalb der nächsten 24 Stunden zu vereinbaren. Bei akuten Notfällen, etwa einem Kollaps zu Hause, plötzlicher Luftnot beim Sport oder bei Alltagsaktivitäten etc. oder bei akuten Problemen in der Nacht sollte die Notaufnahme aufgesucht werden. Wichtig sei es dann, den Gang dorthin anzutreten. Dies vermeiden zu viele, so Prof. Heidt, sei aber unvermeidlich und der richtige Weg, um schnell zu handeln und Hilfe zu erhalten. „Wer sucht, der findet“, so der Chefarzt. Aber dann könne auch entsprechend behandelt werden und nur so können z.B. Schlaganfälle, die die Folge von Vorhofflimmern sein können, – und vieles mehr – verhindert werden.
Die Besucher:innen hatten im Anschluss eine Menge Fragen, die Prof. Heidt beantwortete und so die Gäste mit weiteren wertvollen Informationen versorgte. Eine davon beispielsweise: Ist das Tragen einer Smartwatch im Hinblick auf unsere Herzgesundheit sinnvoll bzw. nützlich? Die Antwort Prof. Heidts kann im Video angeschaut werden.