31. Mai 2023
"Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ und für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ausschlaggebend. Nicht zu rauchen oder sich davon zu entwöhnen, ist daher eine hervorragende Gesundheitsvorsorge. Wer nicht raucht, tut seiner Lunge und damit seinem gesamten Körper etwas Gutes. Das heißt für Raucher:innen: wer jetzt mit dem Rauchen aufhört, trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Lunge – und damit der allgemeine Gesundheitszustand – zusehends erholen.
Die Lunge vollbringt täglich Höchstleistungen, um uns mit Sauerstoff zu versorgen. Durch sie wird Luft durch unseren gesamten Körper transportiert. Jede Minute strömen sieben Liter Luft durch unseren Körper – das sind pro Tag mehr als 10.000 Liter. Sie hat einen ausgeprägten Schutzmechanismus: Die Atemwege sind von einer Schleimhaut bedeckt, die aus Schleimdrüsen und Flimmerhärchen besteht. An diesem dünnen Schleim bleiben Schadstoffe hängen; das ist ein Schutzmechanismus.
Flimmerhärchen fangen die Mischung aus Schleim, Schadstoffpartikeln, Viren und Bakterien auf und transportieren sie in den Rachen zurück. Rauchen greift diesen Schutzmechanismus an und erhöht das Risiko an Lungenkrebs und auch an anderen Krebsarten zu erkranken. Auch Passivraucher:innen sind gefährdet. Auch das Rauchen von Zigarre, Pfeife, Drogen wie Marihuana und auch das von E-Zigaretten und Shisha sollten vermieden werden. Aufgrund von Pandemie, Home Office, geringeren sozialen Kontakten haben leider viele Menschen damit angefangen, zu rauchen.
In der Hausarztpraxis vorstellig werden sollte man mit einem sich chronisch verschlimmernden Husten, Kurzatmigkeit oder Atemnot, Husten mit Auswurf, Schmerzen in der Brust, in den Knochen, Gewichtsverlust, ein länger anhaltendes Schwächegefühl sowie Fieber. Raucher:innen, Menschen mit genetischer Veranlagung (Lungenkrebs in der Familie) oder Menschen, die einen Beruf ausüben, bei dem mit bestimmten Schadstoffen gearbeitet wird, sind mehr gefährdet, was Lungenkrebs angeht.
Eine Rauchentwöhnung lohnt sich: Mit jedem Jahr, in dem man nicht mehr raucht, senkt sich das Lungenkrebsrisiko. Heute weiß man: Flimmerhärchen wachsen nach, die Lunge erholt sich. Raucher:innen, die aufhören wollen, kann ich Mut machen: die ersten vier Wochen sind sehr schwer, man nimmt ggf. an Gewicht zu, wird unleidlich. Aber danach wird es leichter. Weitere positive Effekte: Die Haut sieht frischer aus, die Wundheilung funktioniert schneller, man ist weniger anfällig für Infektionen, Zuckerkrankheiten, Magenprobleme und Herzerkrankungen. Nicht zu rauchen senkt das Herzinfarkt- sowie das Osteoporose-Risiko. Menschen haben zudem weniger Probleme mit ihrer Libido. Blutdruck und Puls normalisieren sich, wir werden durch die bessere Sauerstoffversorgung leistungsfähiger, die Bronchien reinigen sich, das Herzinfarktrisiko sinkt, man tut seinen Zähnen etwas Gutes.
Mit dem Rauchen aufzuhören lohnt sich übrigens immer – auch im Alter. Bereits nach drei Monaten kann sich die Lungenkapazität um bis zu 30 Prozent erhöhen.
Denjenigen, die Probleme haben, mit dem Rauchen aufzuhören, kann ich eine Psychotherapie ans Herz legen sowie in Absprache mit der Hausarztpraxis Nikotinersatztherapien (Kaugummi, Pflaster, Lutschtabletten, Inhaler etc.).
Unterstützung geben neuerdings auch digitale Gesundheitsanwendungen, das sind Apps auf Rezept, wobei die Kosten dafür von vielen Krankenkassen übernommen werden. Auch eine kurzzeitige Verhaltenstherapie kann helfen. Auch Sport hilft bei der Rauchentwöhnung, reduziert Stress und sorgt für eine Ausschüttung von Glückshormonen. Gleichzeitig wirkt Sport der Gewichtszunahme entgegen. Achtung: Während der Rauchentwöhnung besser keine Diät machen. Diese wäre dem Erfolg der Rauchentwöhnung nicht zuträglich; Sport sorgt für nachhaltigeren und gesünderen Gewichtsverlust.
Essen Sie gesund – viel Rohkost und Obst –, trinken Sie viel Wasser. Kurzum: Sport, Ablenkung und Belohnung helfen!" (Dr. Peters)