20. Dezember 2018
Das was Menschen wirklich bräuchten, werde am Ende des Lebens sichtbar, führte die 45-Jährige weiter aus. „Es ist kein Gedöns, sondern sehr wenig. Manchmal ist die Dunkelheit sehr groß, weil die Menschen jung sind, Lebensthemen offen geblieben sind oder eine Versöhnung nicht mehr gelungen ist. Dann ist es gut, wenn Menschen da sind, die ein kleines Licht entzünden: Mitarbeitende im Hospiz und an vielen anderen Stellen. Ich lebe aus der Hoffnung: ,Keine Finsternis ist so finster, dass Gott nicht da wäre‘.“
Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse hatte in ihrer Einführungsrede zuvor ausgeführt, dass Sylvia Richter „für Seelsorge, Offenheit, Kooperation und Teamarbeit“ stehe. „Dies alles wird ihr bei der Hospizstelle zu Gute kommen. Hospizseelsorgerin zu sein, ist ein wichtiger und herausfordernder Dienst“, so die Dekanin weiter, denn zum Trost spenden gehöre es auch, das Leid auszuhalten. „Ich wünsche Ihnen, dass sie den Trost des Evangeliums weitergeben können.“
Die Refinanzierung der halben Pfarrstelle wird ab 2020 von AGAPLESION alleine übernommen werden. Der Geschäftsführer des AGAPLESION Elisabethenstift, Michael Keller, betonte seinen Wunsch nach einer gemeinsamen Konzeption für die Seelsorge auf dem gesamten Campus. „Bei AGAPLESION nimmt Seelsorge einen hohen Stellenwert ein. Zu Beginn des Jahres 2016 hat der Konzern das Institut für Theologie-Diakonie und Ethik gegründet, um ein deutliches Zeichen seiner christlichen Identität zu setzen. Ein Aufgabenbereich des Instituts ist die Förderung und Begleitung der Seelsorge im Konzern. Auch bei uns im AGAPLESION ELISABETHENSTIFT hat die Seelsorge einen hohen Stellenwert.“
Birgit Steindecker, Geschäftsführerin des AGAPLESION Elisabethenhospizes, wies auf einige Eigenschaften hin, die ihr bereits bei Sylvia Richter aufgefallen sind: „Fröhlich, klar, hört zu, um zu verstehen, ist interessiert an den Menschen und ihren Geschichten, wertschätzend, abwartend und trotzdem zielorientiert, fragt nach und will die Antwort hören“, zählte sie auf. „Fröhlich, eine wunderbare Eigenschaft, um an diesem Ort – im Hospiz – das Leben mit all seinen Facetten so zu feiern, wie es unser Auftrag ist.“